Ein Spaziergang auf den EichelhofDiesmal gehen wir vom Nußdorfer Platz in die Greinergasse. Gleich bei der ersten Quergasse, der Hackhofergasse, biegen wir rechts ab. Nummer 1, im 16. Jhdt. der "Neudeckerhof", beherbergte später das Gasthaus "Pudler". Das Nachbarhaus wurde 1695 erbaut und gehörte ebenfalls den Dominikanern. Ein kleines Stück weiter befindet sich rechts das Haus, in dem der Vater des Operettenkomponisten Carl Millöcker geboren wurde. Kurz vor der Freihofgasse wohnte der Wiener Liedersänger Franz Schier. Gegenüber, auf Nr. 9, kann man noch die ur-sprüngliche Einfahrt in die ehemalige Nußdorfer Brauerei sehen. Am Freihof vorbei geht es nun aufwärts. Bei der Nummer 13 werden bei älteren Wanderern Erinnerungen an "die Spitzbuben" wach. Im "Leharschlössel", Haus Nr. 18, wohnte einst der Opernsänger Richard Tauber. Zwei Tafeln erinnern auch an Franz Lehar und Emanuel Schikaneder. Hinter dem ehemaligen "Schottenhof" (auch "Zwettlerhof") biegen wir links in die Eichelhofgasse und verlassen damit die Hackhofergasse, die zur Römerzeit entlang der Donau nach dem heutigen Klosterneuburg führte. Gleich hinter einem kleinen "Marterl" gegenüber dem "Bockkeller" biegt die Straße nach rechts. Unübersehbar sind die beiden "Türkenbögen", die die hohen Mauern abstützen. Die Straße führt nun steil nach oben. Hier lohnt ein Blick auf die 15 Millionen Jahre alten Brandungshöhlen des einstigen Meeres. Eine Aussichtsterrasse lädt zu einem weiten Blick über die Donau ein - von Klosterneuburg bis zur heute verschwundenen Hirscheninsel, die dem Hirschenplatz, dem heutigen Nußdorfer Platz, gegenüber lag. In der Ferne erkennen wir bei klarem Wetter die Berge der Kleinen Tatra. Noch wenige Schritte und wir sehen ein großes Holzkreuz. Es wurde von den Nußdorfern anlässlich der Stadtmission errichtet und am 10. Mai 2003 im Rahmen einer Wallfahrt auf den Leopoldsberg vom damaligen Nußdorfer Pfarrer Dr. Alois Brodersen CanReg feierlich eingesegnet. Ein herrlicher Blick über ganz Wien belohnt die Wanderer. Ein Feldweg führt durch die Weingärten in wenigen Minuten nach Nußdorf zurück. Wer auf den nun relativ ebnen Straßen weiter spazieren möchte, kann entweder bis zum Kahlenbergerdorf oder bis zur Eisernen Hand gehen, von wo die alte Kahlenberger-straße nach Nußdorf führt. Empfehlenswert ist auch der Weg durch die Weingärten (teilweise mit Stufen) von der Eisernen Hand zum Schreiberbach, von wo man sowohl am Heiligenstädter Friedhof vorbei oder auch über Grinzing, teilweise auf der Trasse der alten Zahnradbahn, wieder nach Nußdorf kommt. |  |